"Zwischen To-Do-Listen und Gartenarbeit – wonach sehnt sich dein Herz?"

Erfolg neu definieren und die eigene Mitte finden.
Es gibt Tage, an denen ich mich frage: Warum mache ich das alles?
Warum dieser Druck, warum diese ständige Weiterentwicklung, warum immer die nächste Herausforderung?
Manchmal sehne ich mich nach einem einfacheren Leben.Ein Leben, in dem es nicht um Ziele, To-Do-Listen und Selbstoptimierung geht.
Ein Leben, in dem der Tag nicht von Verantwortung bestimmt wird, sondern von den einfachen Dingen.
Gemüse anbauen, im Garten arbeiten, mit den Händen in der Erde wühlen.
Das essen, was der Garten hervorbringt.
Brot backen, mit Liebe kochen, meine Freunde einladen und mit ihnen teilen, was selbst gemacht ist.
Am Abend den Kamin anzünden, dem Knistern des Feuers lauschen und einfach nur sein.
Kein Konkurrenzdenken, kein höher, schneller, weiter.
Nur das Leben, so wie es ist.
Und dann spüre ich diesen Widerspruch in mir.
Denn da ist auch die andere Seite – die, die wachsen will, die sich herausfordert, die ihre Stärken nutzen und etwas bewirken möchte.
Und ich habe lange geglaubt, ich müsste mich für eine Seite entscheiden. Dass ich entweder die zielstrebige Karrierefrau bin oder diejenige, die einfach nur das Leben genießt.
Aber was, wenn beides in mir existieren darf?
Was, wenn ich erfolgreich sein darf – und trotzdem Raum für die einfachen Dinge finden kann?Was, wenn ich Leistung bringen kann – ohne mich selbst dabei zu verlieren?
Vielleicht ist das der wahre Erfolg:
Nicht das ständige Streben nach mehr, sondern die Balance zwischen Ambition und innerem Frieden.
Zwischen dem Mut, Herausforderungen anzunehmen, und der Fähigkeit, den Moment zu genießen.
Zwischen dem Wunsch, etwas zu bewegen – und der Erlaubnis, einfach zu sein.
Niemand soll merken, dass ich manchmal zweifle.
Dass ich nachts wachliege und über jede Entscheidung grüble.
Dass ich Angst habe, nicht zu genügen.
Von außen sieht alles perfekt aus:
Die Karriere läuft, das Leben scheint geordnet, die To-Do-Listen sind abgehakt.
Aber was niemand sieht, ist das, was sich tief in mir abspielt.
Die ständige innere Stimme, die mich hinterfragt:
"War das wirklich gut genug?"
"Verdiene ich das wirklich?"
"Bald merkt jemand, dass ich nicht so stark bin, wie ich wirke."
Ich war so lange überzeugt, dass ich diese Gedanken mit mir allein ausmachen muss.
Schließlich will ich niemanden enttäuschen.
Alle erwarten, dass ich stark bin.
Dass ich erfolgreich bin.
Dass ich klarkomme.
Und weil ich dieses Bild nicht zerstören wollte, habe ich immer weitergemacht.
Habe mir noch höhere Ziele gesetzt.
Noch härter gearbeitet.
Aber weißt du, was passiert, wenn man sich selbst in diesem Kreislauf gefangen hält?
Irgendwann kommt der Moment, in dem alles kippt.
𝗗𝗶𝗲 𝗟ü𝗴𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗮𝗻𝗳𝗲𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝗻 𝗦𝘁ä𝗿𝗸𝗲
Ich dachte lange, dass Stärke bedeutet, niemals zu scheitern.
Niemals Schwäche zu zeigen.
Immer weiterzumachen – egal, wie ich mich fühle.
Doch je stärker ich sein wollte, desto härter wurde die innere Kritikerin.
Jeder Fehler wurde von ihr als Bestätigung gesehen:"Siehst du? Du bist gar nicht so gut, wie du denkst."
Und sobald ich das Gefühl hatte, es geschafft zu haben, musste ich sofort weiter.
Denn innehalten?
Pausieren?
Sich selbst feiern?
Das kannte ich nicht.
Wenn ich mir selbst eine kurze Ruhepause gönnte, kam sofort der nächste Gedanke:
"Du könntest noch mehr erreichen."
"Andere sind schon weiter."
"Du darfst jetzt nicht nachlassen."
Also machte ich weiter.
Überging meine Grenzen.
Setzte mir unrealistische Ziele, um mir zu beweisen, dass ich es doch kann.
Doch wenn ich sie dann nicht erreichte – und das war zwangsläufig so –, dann hatte die Kritikerin den Beweis:"Du bist eben doch nicht gut genug."
Dieser Kreislauf aus Überforderung, Perfektionismus und Selbstzweifeln war mein ständiger Begleiter. Bis ich irgendwann erkannte:
𝗦𝘁ä𝗿𝗸𝗲 𝗯𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝗲𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁, 𝗻𝗶𝗲 𝘇𝘂 𝘄𝗮𝗰𝗵𝘀𝗲𝗹𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗻𝗶𝗲 𝘇𝘂 𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗻.
𝗦𝘁ä𝗿𝗸𝗲 𝗯𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝗲𝘁, 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝗲𝗻 𝗭𝘄𝗲𝗶𝗳𝗲𝗹𝗻 𝗶𝗺 𝗥𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝘇𝘂 𝘀𝗲𝗶𝗻.
𝗦𝗶𝗰𝗵 𝗺𝗶𝘁 𝗶𝗵𝗻𝗲𝗻 𝗮𝘂𝘀𝗲𝗶𝗻𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿𝘇𝘂𝘀𝗲𝘁𝘇𝗲𝗻, 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝘃𝗼𝗻 𝗶𝗵𝗻𝗲𝗻 𝗯𝗲𝗵𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝘇𝘂 𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻.
Denn seien wir ehrlich:
Diese kritische Stimme wird nicht einfach verschwinden.
Aber wir können lernen, mit ihr umzugehen.
Ich habe angefangen, meine Gedanken bewusst zu hinterfragen:
💡 Würde ich so mit meiner besten Freundin sprechen?
💡 Ist das wirklich wahr – oder ist das nur meine Angst, die spricht?
💡 Was würde ich mir selbst sagen, wenn ich liebevoller zu mir wäre?
Und weißt du, was passiert ist?
Ich habe gelernt, mich selbst anzunehmen.
Meine Unsicherheiten nicht als Schwäche, sondern als Teil von mir zu sehen.
Mich nicht mehr von Perfektionismus antreiben zu lassen, sondern von echtem Wachstum.
𝗗𝘂 𝗯𝗶𝘀𝘁 𝗴𝘂𝘁 𝗴𝗲𝗻𝘂𝗴.
Nicht erst, wenn du das nächste Ziel erreichst.
Nicht erst, wenn du noch mehr leistest.
Nicht erst, wenn du dich „bereit genug“ fühlst.
𝗦𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗷𝗲𝘁𝘇𝘁.
Es ist Zeit, mit dir selbst so zu sprechen, wie du es mit deiner besten Freundin tun würdest.
Es ist Zeit, dich selbst anzuerkennen – nicht trotz, sondern gerade wegen deiner Zweifel.
Denn wahre Stärke bedeutet, sich selbst mit all seinen Gedanken und Emotionen anzunehmen.
Ohne Maske.
Ohne Perfektionismus.
Ohne Angst, nicht genug zu sein.
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